Die Überschrift ist eigentlich falsch, bei Motorrädern kann nicht wie bei Autos einfach ein Chip gewechselt werden. Bei Motorrädern drehte es sich in erster Linie um die elektronische Steuerung der Zündung und der Einspritzanlage.
Bei allen Motorrädern, die in den letzten 20 Jahren hergestellt wurden, wird zumindest die Zündung elektronisch gesteuert. Es handelt sich dabei meistens um ein kleines schwarzes Plastikgehäuse mit Inhalt, das häufig unter dem Sitz verbaut ist.
Damit ein Motorrad bei allen Drehzahlen die volle Leistung bringen kann, muss die Zündung bei höheren Drehzahlen früher ausgelöst werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass das Benzin- und Sauerstoffgemisch im Zylinder optimal explodieren kann. Je schneller der Motor dreht, desto früher muss die Zündung erfolgen.
Um dies zu gewährleisten, muss die elektronische Steuerung (CDI) einige Informationen erhalten. Das Wichtigste ist die Drehzahl, die meistens am Schwungrad mit einem Sensor erfasst wird. Weiterhin können je nach Bauart auch noch andere Informationen eingelesen werden, wie zum Beispiel die Temperatur. Moderne Motorräder steuern mit dem CDI auch die Einspritzanlage, die je nach Drehzahlbereich optimiert werden kann.
Das CDI ist also das elektronische Gehirn eines Motorrads, das dafür sorgt, dass der Motor in jedem Drehzahlbereich sauber läuft. Die Hersteller von Motorrädern geben den Benutzern meist keine Möglichkeit, in den Ablauf einzugreifen. Die CDIs sind so voreingestellt, dass der Motor möglichst wenig Kraftstoff verbraucht, bei allen Drehzahlen rund läuft und eine möglichst lange Lebensdauer des Motors garantiert wird. Für den Standardeinsatz ist ein Motorrad damit bestens bedient.
Im Zubehörhandel werden elektronische Steuereinheiten angeboten, die es dem Benutzer erlauben, durch einen Knopf mehrere Voreinstellungen zu nutzen und mit dem Computer die einzelnen Werte der Steuerung zu manipulieren. Für normale Piloten ist dies normalerweise nicht sinnvoll. Im Endurosport zum Beispiel können die verschiedenen Einstellungen aber sehr hilfreich sein. Wenn der Untergrund schlammig und glatt ist, ist es hilfreich, wenn der Motor die Leistung sanft liefert. Bei trockenem und festem Untergrund soll der Motor aggressiv sein und die höchste Leistung liefern. Mit einer elektronischen Steuerung, die durch einen Knopf die Auswahl der einzelnen Einstellungen ermöglicht, bietet das Motorrad dem Fahrer große Vorteile.
Auch bei getunten Motoren hilft eine elektronische Steuerung, die mit dem Computer verändert werden kann, die komplette Motorleistung zu erreichen. Durch die Möglichkeit, die Zündung und die Einspritzanlage in jedem Drehzahlbereich anzupassen, können getunte Motoren optimal eingestellt werden. Für den privaten Benutzer sind diese Anlagen aber meist sinnlos.